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Digitale Fernunterstützung für die Hauskrankenpflege

Mit Smartphone-App und Datenbrille zu rascher Unterstützung vor Ort

Der Mangel an Pflege- und Betreuungskräften ist allgegenwärtig. Im Forschungsprojekt „Care about Care“ wird getestet, wie digitale Fernunterstützung mittels Smartphone oder Datenbrille ermöglicht werden kann. Pflege- und Betreuungskräfte im Außeneinsatz können damit Expert*innen konsultieren und um Unterstützung bei ihren Aufgaben bitten. Herausforderungen vor Ort lassen sich somit schneller lösen.

Das Positive zuerst – wir werden immer älter, leider viele von uns nicht gesund. Mit dem Alter stellen sich bei vielen gesundheitliche Probleme ein, die im höheren Alter oft zu Pflege- und Betreuungsbedarf führen. Auch aufgrund des politischen Willens „ambulant vor stationär“ steigt damit der Bedarf in der Hauskrankenpflege.

Um die Pflege- und Betreuungskräfte in der Hauskrankenpflege bestmöglich zu unterstützen und auch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, arbeiten Wissenschaftler*innen der FH Wiener Neustadt, allen voran Cornelia Schneider vom Institut für Informatik, an neuen digitalen Lösungen für die Hauskrankenpflege. Neben internationalen Partner*innen sind die WU Wien (Forschungsinstitut für Altersökonomie), das Hilfswerk Niederösterreich und die MOCCA Software GmbH ebenfalls am Projekt beteiligt.

Das Projekt „Care about Care“ soll mobilen Pflege- und Betreuungskräften Unterstützung bieten, indem über eine Software-Lösung eine Expertenmeinung zu einer bestimmten Problemstellung eingeholt werden kann. Die Tatsache, dass dies bisher häufig telefonisch oder über bekannte Messenger-Dienste abgewickelt wurde, zeigt die Notwendigkeit, auf dieses Bedürfnis zu reagieren.

„Bisher haben diese Abstimmungen meist über Telefon stattgefunden, was aber zu Fehleinschätzungen führen kann. Wir arbeiten an einer Lösung, mit der die Betroffenen künftig sicher mittels Bild und Ton miteinander kommunizieren können“ erklärt Cornelia Schneider.

Dafür wurde eine spezielle Software entwickelt, das Pflege-Fernunterstützungssystem. Mittels Smartphone-App oder Datenbrille soll eine unkomplizierte und professionelle Kommunikation möglich sein. Die Datenbrille bzw. die Smartphone-App ermöglicht es Expert*innen sich in Echtzeit einen Überblick über die Situation vor Ort zu machen. „So können beispielsweise Wundmanager*innen eine Wunde direkt begutachten und mit eingebauten Tools, wie einem digitalen Lineal, die Ausmaße genau bestimmen“ erklärt Schneider. Die Software läuft im Gegensatz zu anderen Diensten wie WhatsApp auf Servern in Österreich. So verbleibt die Datenhoheit im Land bzw. bei der jeweiligen Pflegeorganisation.

Die Vorteile, die sich aus dem Projekt ergeben, liegen klar auf der Hand. In einer ersten Testphase hat sich gezeigt, dass die beiden Apps (Smartphone und Datenbrille) dem Pflege- und Betreuungspersonal als wichtige Unterstützung dienen können. Daneben spielen auch Zeitersparnis bzw. weniger gefahrene Kilometer eine Rolle. Wodurch das Projekt auch in punkto Nachhaltigkeit punkten kann.

Das Projekt “Care about Care” wird mit Ende 2023 abgeschlossen. Ein neues Projekt (24/7-Digital), in dem die Technologie weiterentwickelt wird, wurde bereits gestartet.

 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter

Neue Technologien für die Pflege | FH Wiener Neustadt (fhwn.ac.at)

FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH

office@fotec.at

Viktor Kaplan Str. 2 2700 Wiener Neustadt

Bernadette Rechberger

https://www.fotec.at

+43504218307

Viktor-Kaplan-Str. 2 2700 Wiener Neustadt

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