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Einsatz von Mixed Reality bei Schulungen und Training beim Roten Kreuz

Teil des Gesamtprojekts "Mixed Reality Based Collaboration 4 Industry"

Bei diesem Projekt geht es darum, Mixed Reality bei den Schulungen und beim Training von Einsatzkräften des Roten Kreuz zu nutzen und dadurch das Üben von Einsätzen einfacher und mit weniger Ressourcen abwickeln zu können.

Ausgangslage

Kommt es zu einem Unfall mit mehreren Beteiligten, entsendet das Rote Kreuz spezielle Einsatzkräfte, die neben medizinischem Fachwissen über starke organisatorische Fähigkeiten verfügen. Bevor diese Einsatzkräfte jedoch am Unfallort eintreffen, übernehmen die ersteintreffenden Rot Kreuz Mitarbeiter vorläufig diese Aufgabe. Um die Rolle des interimistischen Einsatzleiters zu üben, werden Großeinsätze mittels aufwendig gestalteter Übungen trainiert. Diese sind in der Planung und Vorbereitung sehr ressourcen-intensiv.

Ziele

Das Ziel war daher eine VR Anwendung zu gestalten, bei der Teilnehmer diese Szenarios virtuell üben können.

Ergebnis

Umgesetzt wurde eine VR-Anwendung für die HTC Vive, bei der Mitarbeiter des Roten Kreuzes in sicherer Umgebung die Einsatzführung üben können. Um sagen zu können, ob VR eine geeignete Plattform für Ausbildungsszenarien des Roten Kreuzes ist, sollte die Anwendung den realen Szenarien so ähnlich wie möglich sein. Dabei müssen sie mögliche Gefahren erkennen und in einem Schnellverfahren einstufen, welche Patienten kritisch sind und am dringendsten Hilfe benötigen. Genau wie im realen Training können die Trainierenden mit Patienten interagieren und müssen sie mit Hilfe der Patientenleittasche kategorisieren (siehe Abbildung rechts). Um ein Einschätzen des Gesundheitszustandes zu ermöglichen, werden visuelle und akustische Hinweise eingesetzt. Bei der Interaktion mit einem virtuellen Patienten wird eine Sounddatei abgespielt, die weitere Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten preisgibt, z.B. „Mir geht es gut, bitte helfen Sie meinem Vater" oder "Mein Bein tut so weh. Bitte helfen Sie mir."

Ein wesentlicher Punkt dieses Trainings ist die Kommunikation mit der Rettungsleitstelle: Teilnehmer müssen laufend kommunizieren wie viele Betroffene und Verletzte es gibt und entsprechend weitere Einsatzkräfte anfordern bzw. diese vor potentiellen Gefahren warnen. Die Trainingssimulation ist daher für eine Nutzung durch zwei Personen konzipiert. Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes, der die Simulation bereits kennt, übernimmt dabei die Rolle der Rettungsleitstelle. Er/Sie ist auch dafür verantwortlich, die Anwendung zu starten und den Trainierenden bei Fragen zur Simulation oder zum VR-Headset zu helfen. Während des Trainings wird die virtuelle Umgebung auf einem Monitor angezeigt, um leichter nachvollziehen zu können, was der Trainierende gerade erlebt.

Um die Trainierenden bei der Verwendung von VR zu unterstützen, wurde ein Tutorial erstellt, dass die Bedienung und Aufgabenstellung in der virtuellen Umgebung erklärt. Vor dem eigentlichen Szenarientraining muss dieses Tutorial von allen Trainierenden absolviert werden.

Teil des Trainings mit der VR-Anwendung ist die Nachbesprechung. Diese Nachbesprechung ist entscheidend für den Lerneffekt, da das Gespräch über die Erfahrungen und das erhaltene Feedback dabei hilft, sich wichtige Aspekte der Schulung einzuprägen.

Hier finden Sie ein Video zur Projektumsetzung.

Das Gesamtprojekt "Mixed Reality Based Collaboration 4 Industry" entstand aus der Zusammenarbeit von 22 Unternehmen und fünf wissenschaftliche Institutionen aus Niederösterreich, Wien und Oberösterreich (FH St. Pölten, FH Oberösterreich Standort Steyr, FOTEC, IMC FH Krems und TU Wien).

Thomas Holzmann

Projektmanager

www.ecoplus.at

+432742900019675

Niederösterreichring 2, Sankt Pölten, Österreich 3100 St. Pölten